Jusletter IT

Wirkebenen der Rechtssprache

  • Author: Christiane Seissl
  • Region: Austria
  • Field of law: Legal Theory
  • Collection: Festschrift Erich Schweighofer
  • Citation: Christiane Seissl, Wirkebenen der Rechtssprache, in: Jusletter IT 22 February 2011
Die Kombination, welche sich daraus ergibt, dass ein Beamter das an die Allgemeinheit gerichtete und bis auf Ausnahmen eher konfliktträchtige Steuerrecht zu vollziehen hat, bringt im Berufsalltag viele der näher ausgeführten Barrieren im Verständnis der Regelungen und Rechtsakte zum Ausweis. Dem Umstand, dass die Rechtsadressaten überwiegend rechtsunkundig sind, wird durch verfahrensrechtliche Maßnahmen (z.B. Manuduktionspflicht, Vertreterregelungen, Interpretation der Eingaben nach dem tatsächlich zum Ausdruck gebrachten Inhalt, auch wenn die korrekte formelle Bezeichnung fehlt) und die Herstellung größtmöglicher Nähe zur Gemeinsprache in Rechtssetzung und Rechtsanwendung Rechnung getragen. Dass gerade dadurch wiederum Mißverständnisse auftreten, indem seitens der Adressaten andere Bedeutungsinhalte unterlegt werden oder eine persönliche Betroffenheit die Nichtakzeptanz des Rechtsaktes zur Folge hat, ist Gegenstand unzähliger Rechtsstreite. Die bloße Eigenschaft der Rechtssprache als Fachsprache allein kann für die festgestellten Verständigungshindernisse und die nachhaltige, disziplinenübergreifende Auseinandersetzung mit diesem Thema in der Literatur nicht die Erklärung sein. Im Folgenden soll daher versucht werden, aus den Blickwinkeln der verschiedenen Wirkebenen der Rechtssprache heraus maßgebliche Faktoren zu beleuchten und die Grenzen der möglichen Lösungsansätze sichtbar zu machen.

Inhaltsverzeichnis

  • 1. Rechtssprache als Fachsprache
  • 1.1. Allgemeine Merkmale
  • 1.2. Besonderheiten der Rechtssprache
  • 2. Ebenen der Rechtssprache
  • 2.1. Gemeinsamkeit
  • 2.2. Die inhaltlichen Ebenen
  • 2.3. Der Adressatenkreis
  • 2.4. Wirkung der Rechtssprache in Bezug auf die Situationsebenen
  • 2.5. Die kommunikative Ebene
  • 3. Kritik an der Rechtssprache und Herstellung der Nähe zum fachunkundigen Rechtsadressaten
  • 3.1. Vereinfachung der Sprache
  • 3.2. Andere Ansatzpunkte
  • 4. Schlussfolgerungen
  • 5. Literatur

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