Stephan Kirste
Weil das Recht ein hierarchisch geordnetes System von Normen ist, muss es systematisch sein und kann sich nicht nur auf Netzwerkstrukturen beschränken. Gleichwohl erinnert die Netzwerk-Diskussion im Recht daran, dass es ein System nicht nach Art des Prokrustes ist, sondern ein bewegliches System, das formale Einheit mit inhaltlicher Dynamik verbindet. Das Entstehen spontaner Rechtsnormen und -ordnungen, die Fragmentierungen von Individuum und Gesellschaft und der Rechtspluralismus können im Systemdenken aufgefangen werden. Der Begriff des Netzwerkes ist dafür im Moment jedenfalls noch nicht leistungsfähig genug.
weiter lesen
-
Kategorie: Podcasts
-
Region: Österreich
-
Rechtsgebiete: Zum Generalthema
Paul de Hert
Nach einer Einleitung über das Unterrichten im Allgemeinen und Napoleonisches Unterrichten im speziellen geht der Referent auf Medienpanik und alarmiertes Lesen ein. Er spricht über die Fälle von Apple und Microsoft, in welchen es um Datenschutz geht und darüber, ob das Gesetz hinter den technischen Entwicklungen hinterherhinkt. Zudem behandelt der Vortrag die Unvorhersehbarkeit von anwendbarem Recht, Gerichten, Verträgen und dem Gemeinwesen und erklärt, warum Regulierungsansätze nicht länger ein Eingreifen ins Steuerkommando darstellen sollten, sondern inbegriffen sein und die bereits vorhandenen Beziehungen so gut wie möglich vorhersehen (Reaktionsfähigkeit) sollte. (ah)
weiter lesen
-
Kategorie: Podcasts
-
Region: Niederlande
-
Rechtsgebiete: Zum Generalthema
Erich Schweighofer
Das Potenzial der AI & Recht-Methoden bleibt bisher weitgehend ungenutzt. Ein vielversprechender Ausweg kann eine juristische Datenanalyse sein. Ziel der Rechtsdatalystik ist es, die bestehende Methodik des Rechts mit den neuen computergestützten Methoden zu ergänzen und in einen theoretischen Rahmen zu bringen. In früheren Forschungen haben wir den Ansatz von 8 Ansätzen / 4 Methoden / 4 Synthesen der Rechtsdatalystik entwickelt. Im Vortrag wird die Mensch-Maschine-Zusammenarbeit bei der Erstellung von gewünschten Produkten und Dienstleistungen fokussiert. Derzeit wird vieles manuell durchgeführt, wobei aber der Mangel an ausreichenden Ressourcen immer deutlicher wird. Bisher sind Werkzeuge der Datenanalyse noch unzureichend entwickelt und getestet. Der Vortrag soll das Potenzial dieses Ansatzes beschreiben, um einen stärkeren Einsatz bei der Analyse von legalen Textkorpora zu motivieren.
weiter lesen
-
Kategorie: Podcasts
-
Region: Österreich
-
Rechtsgebiete: Rechtsinformatik
Bernhard Waltl
Für die Rechtsinformatik ist die Analyse von Rechtsdaten mithilfe von Informationstechnologien, insbesondere Text- und Datamining-Algorithmen, sehr attraktiv geworden. Zudem bestehen sowohl Rechtswissenschaft als auch -praxis aus daten-, wissens- und zeitintensiven Aufgaben, welche schon immer Fokus der Rechtsinformatik waren. Der Vortrag stellt eine Rechtsdatenumgebung vor, die speziell auf rechtliche Texte, z.B. Rechtsvorschriften, Rechtsprechungstexte aber auch Verträge und Patente, abgestimmt ist. Diese Umgebung enthält eine Referenzarchitektur und ein spezifisches Datenmodell. Zusätzlich integriert sie eine einfach zu bedienende und erweiterbare Textmining-Maschine, welche die Wiederbenutzung einzelner Komponenten erlaubt. Die grundlegende Architectur dieser Mining-Maschine ist Apache UIMA. Die Umgebung ermöglicht es, linguistische sowie semantische Strukturen gemeinschaftlich zu bestimmen. Hierbei nutzt sie eine bereits existierende, regelbasierte Script-Sprache namens Apache Ruta. Der Vortrag zeigt auf, wie das System zur Enthüllung rechtlicher Definitionen im Deutschen BGB genutzt werden kann, wobei diese nicht nur gefunden werden, sondern auch festgelegt wird, welcher Rechtsbegriff wie definiert wird. Dies gibt Datenwissenschaftlern und Rechtsexperten die Möglichkeit, unstrukturierte Informationen, z.B. Texte, zu strukturieren und Rechtstexte semantisch zu untersuchen und zu erforschen. (ah)
weiter lesen
-
Kategorie: Podcasts
-
Region: Deutschland
-
Rechtsgebiete: Rechtsinformatik