Digital Trade Regulation / First Global AI Survey / Einsatz von M365 durch öffentliche Organe

Liebe Leser*innen

Kurz vor den Feiertagen können wir noch mit äusserst anregender Lektüre an der Schnittstelle von Recht und Informatik aufwarten.

Die regulatorische Landschaft des digitalen Handels hat sich in den vergangenen zehn Jahren tiefgreifend verändert. Mira Burri analysiert dabei insbesondere die Rolle der Schweiz und untersucht ihr bestehendes Netz von Freihandelsabkommen sowie die wachsende Zahl an für die Regulierung der digitalen Wirtschaft relevanten Bestimmungen.

Unter der Herausgeberschaft von Michał Jackowski und Michał Araszkiewicz ist in der Reihe der Liquid Legal Institute Whitepapers eine bahnbrechende Studie zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der juristischen Praxis erschienen. Es wurden über 200 internationale Kanzleien befragt und die Studie zusätzlich um die Einschätzungen von 25 Forschenden auf dem Gebiet KI und Recht ergänzt.

Wie können öffentliche Organe in der Schweiz Cloud-Dienste (insbes. M365) grundrechts- und datenschutzkonform nutzen? Markus Schefer und Philip Glass gehen in ihrem Gutachten dieser Frage am Beispiel des Kantons Zürich nach.

Das Recht-und-Informatik-Jahr 2023 war rückblickend betrachtet v.a. von einem Thema dominiert: Generative AI. Im Rahmen unserer Reihe «ChatGPT & Co. und die Rechtswelt» haben über ein Dutzend Webinare stattgefunden. Sie können diese im Archiv kostenlos anschauen. Das Thema Metaverse hat uns ebenfalls beschäftigt (Archiv). Neu finden Sie auf unserem LegalTech Hub den zentralen Treffpunkt für Anbieter*innen, Dienstleister*innen und Interessierte.

Viel «food for thought» also für die Feiertage. Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre und melden uns im Februar wieder aus Salzburg vom Internationalen Rechtsinformatik Symposion (IRIS).

Philip Hanke
Verlagsleiter

Internationale Beziehungen
Switzerland in the Global Landscape of Digital Trade Regulation
Mira Burri
Mira Burri
Während sich die regulatorische Landschaft des digitalen Handels in den vergangenen zehn Jahren tiefgreifend verändert hat, zeichnet sich die Schweiz nicht durch proaktives Handeln in diesem zunehmend wichtigen Bereich des internationalen Wirtschaftsrechts aus. Der Artikel wirft Licht auf diese Diskrepanz. Zunächst verfolgt er die Entwicklung der globalen Regelsetzung für den digitalen Handel und skizziert die Positionierung der Hauptakteure. Der Artikel wendet sich dann der Schweiz zu und untersucht ihr bestehendes Netz von Freihandelsabkommen und die für die Regulierung der digitalen Wirtschaft relevanten Bestimmungen, die immer noch gering sind, wenn auch im Steigen begriffen. Der Artikel schliesst mit einigen Empfehlungen für die Zukunft der Schweizer Aussenhandelspolitik und deren notwendige Anpassung, um den Anforderungen einer globalen, datenbasierten Wirtschaft gerecht zu werden und die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen der Schweiz angemessen zu reflektieren.
Artificial intelligence
First Global Report on the State of Artificial Intelligence in Legal Practice
Michał Jackowski
Michał Jackowski
Michał Araszkiewicz
Michał Araszkiewicz
The "First Global Report on the State of Artificial Intelligence in Legal Practice" is a seminal work for those at the law and technology nexus. It bridges legal practitioners and AI academics, offering insights from over 200 global law firms. This report allows legal professionals to benchmark their AI usage, showcasing diverse applications and integration levels. Featuring perspectives from 25 top AI and law researchers, it aligns academic theory with practical legal needs, providing a valuable understanding of AI's implications in law. Ideal for tech-savvy legal practitioners, those seeking deeper tech integration, and legal tech researchers, this report caters to a varied audience. It guides readers through AI's complexities in legal practice and highlights the legal industry's needs for AI researchers. This publication demystifies AI for legal professionals and is a critical resource for advancing AI in legal practice, offering a rich, insightful view of law and AI's evolving relationship.
Cloud Computing
Der grundrechtskonforme Einsatz von M365 durch öffentliche Organe in der Schweiz
Markus Schefer
Markus Schefer
Philip Glass
Philip Glass
Die vorliegende Publikation untersucht die grundrechts- und datenschutzkonforme Nutzung von Cloud-Diensten (insbes. M365) durch öffentliche Organe in der Schweiz, dargestellt am Beispiel des Kantons Zürich. Sie analysiert die verfassungsrechtliche Garantie der informationellen Selbstbestimmung nach Art. 13 Abs. 2 BV und skizziert insbesondere deren Entwicklung über die letzten gut 30 Jahre. Dadurch lassen sich das Schutzobjekt der Persönlichkeit sowie die Schutzbereiche der verschiedenen Aspekte von Art. 13 Abs. 2 BV herausarbeiten. In einem weiteren Schritt wird die Eingriffsdogmatik des Datenschutzrechts rekonstruiert. Ziel dabei ist eine differenzierte Erfassung der mit der cloudbasierten Bearbeitung von Personendaten verbundenen Eingriffsmomente, welche die Beurteilung von datenschutzrechtlichen Fragen in der Praxis widerspiegelt und verfassungsrechtlich aufschlüsselt.