Liebe Leserinnen und Leser
Auch in diesem Jahr erscheinen die Beiträge des Tagungsbandes zum Internationalen Rechtsinformatik Symposium IRIS hier in Jusletter IT als Schwerpunkt-Ausgabe in digitaler Form. In diesem Jahr findet das Internationale Rechtsinformatik Symposion zum 20. Mal statt. Ein Jubiläum wie dieses gibt Anlass zurückzuschauen.
Mit dem Generalthema «Verweisungen und Hyperlinks im Recht» begann die Geschichte des IRIS, damals noch als «Internationales Rechtsinformatik Kolloquium», später für einige Jahre auch mit dem Untertitel «Salzburger Rechtsinformatik-Gespräche». Seit langem deckt das Internationale Rechtsinformatik Symposion einen breiten Themenkreis ab, wird von einem grossen Organisationsteam in Schwerpunkten gestaltet und hat sich als führende wissenschaftliche Konferenz der Rechtsinformatik in Mitteleuropa etabliert. Viele der Themen, mit denen sich das IRIS befasst hat, haben nichts an Aktualität verloren. Dies gilt etwa für das «Semantic and Social Web» (IRIS2009): Dass automatisierte semantische Analysen an Bedeutung gewinnen, mag nur in der Fachwelt bekannt sein; das Social Web hingegen kann bereits Wahlkämpfe entscheiden.
Die «Reduktion der Komplexität – durch IT und Recht» (IRIS2008) bleibt ebenfalls unser Anliegen – wie sich etwa in der Themengruppe «Rechtsinformation» des vorliegenden Bands zeigt. Dass aber sogar das erste IRIS-Thema seine Aktualität bewahrt hat, wird nur auf den zweiten Blick ersichtlich. Hyperlinks wurden mit dem World Wide Web populär, das zum Zeitpunkt der ersten Konferenz erst rund sechs Jahre öffentlich zugänglich war. Der Umgang mit explizit gesetzten Hyperlinks und auch die Erkennung von textuellen Referenzen sind heute selbstverständlich; Verknüpfungen nur implizit dargestellter Zusammenhänge bleiben aber eine Herausforderung. Weiter formuliert geht es um «Netzwerke» (IRIS2016), die beispielsweise zwischen Dokumenten jeglicher Art hergestellt werden können.
Das 20. Internationale Rechtsinformatik Symposion befasst sich ebenfalls mit einem Netzwerk: Forschung und Praxis, Forscher und Praktiker vernetzen sich in den Communities der Rechtsinformatik. Unser Blick ist in diesem Jahr auf diese Communities sowie auf die Trends der Rechtsinformatik gerichtet, die unsere gemeinsame Arbeit geprägt haben und auch in den nächsten 20 Jahren des IRIS prägen werden.
Wie gewohnt umfasst der Tagungsband neben neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen auch Beiträge zu den praktischen Problemstellungen und Anwendungen der Rechtsinformatik. Die multimediale Publikation in Zusammenarbeit mit Editions Weblaw wird fortgesetzt; von einem Teil der Vorträge werden später auch Podcasts zur Verfügung stehen.
Die Schwerpunkt-Ausgabe ist in folgende Themengruppen gegliedert:
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Wie im letzten Jahr sind die im Zuge des LexisNexis Best Paper Awards peer-reviewten sowie die Top-10-Beiträge gekennzeichnet. Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Mitgliedern der Jury, Assoz.-Prof. Dr. Christian Bergauer, ao. Univ.-Prof. Dr. Dietmar Jahnel, Univ.-Prof. Dr. Peter Mader, Assoz.-Prof. DI Mag. Dr. Michael Sonntag, ao. Univ.-Prof. Mag. DDr. Erich Schweighofer, Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Staudegger und Prof. DI Dr. Maria Wimmer.
Alle Beiträge von Jusletter IT – die Zeitschrift für IT und Recht – sind im Volltext auch in der Weblaw App enthalten und für Abonnenten abrufbar. Die App können Sie mit den Betriebssystemen Android (via Google play) und Apple (via App Store) downloaden.
Wir hoffen, dass dieser Tagungsband des 20. Internationalen Rechtsinformatik Symposiums IRIS in gedruckter sowie in elektronischer Form mit ähnlich grossem Interesse aufgenommen wird wie die Tagungsbände der Vorjahre.
Wien, Bern und Saarbrücken, im Februar 2017
Erich Schweighofer, Franz Kummer, Walter Hötzendorfer und Christoph Sorge
P.S.: Zeigen Sie uns Ihre Sicht auf das IRIS: Unter iris.weblaw.ch können Sie am grossen Fotowettbewerb teilnehmen und einen von 5 Preisen gewinnen!